Kreidler: Eine Legendäre Mopedmarke mit 100 Jahren Geschichte
Kreidler ist eine ikonische deutsche Marke mit über 100 Jahren Geschichte. Das Unternehmen wurde Ende des 19. Jahrhunderts von dem Deutschen Anton Kreidler in der Nähe von Stuttgart gegründet. In den ersten 50 Jahren konzentrierte sich Kreidler hauptsächlich auf die Produktion von Drähten und Kabeln, bevor sich das Unternehmen nach dem Zweiten Weltkrieg auf den Bau von Mopeds spezialisierte.
Die Ersten Mopeds von Kreidler
Kreidlers Mopeds waren mit einem Einzylinder-Zweitaktmotor ausgestattet, bei dem der Zylinder fast immer liegend eingebaut war. Dies war die Standardkonfiguration für Kreidler-Mopeds. Nach einigen Jahren brachte die Marke das Modell Kreidler Florett auf den Markt, das schnell an Beliebtheit gewann und bis heute oft zu sehen ist – insbesondere in den Niederlanden, wo es aktive Liebhabergruppen gibt, die regelmäßig Ausfahrten mit ihren alten Kreidlers veranstalten.
Die Legendäre "Eitank" von Kreidler
Eines der ikonischsten Modelle von Kreidler war der "Eitank", benannt nach der runden Form des Benzintanks, der an ein Ei erinnerte. Dieses Modell war ein großer Erfolg, ausgestattet mit einem Einzylinder-Zweitaktmotor, Vergaser und Kettenantrieb. Es war eines der meistverkauften Mopeds von Kreidler – selbst in einer Zeit, in der der Mopedverkauf in Europa zurückging. Besonders beliebt blieb es in Ländern wie Deutschland und den Niederlanden.
Kreidler im Rennsport
In den 1970er Jahren wandte sich Kreidler auch dem Rennsport zu, insbesondere der 50cc-Klasse, in der die Marke bereits stark vertreten war. Das Unternehmen wuchs durch die Erfahrungen im Motorsport weiter, obwohl die ersten Ergebnisse nicht beeindruckend waren. 1971 wurde der Niederländer Jan van Veen jedoch Weltmeister mit der „Van Veen Kreidler“, einer modifizierten Version der Kreidler. Das Rennteam von Van Veen nahm zahlreiche technische Änderungen an den Motoren vor, was zur Bezeichnung „Van Veen Kreidler“ führte.
Die Gründung der Wankelmotor-Kreidler
1975 brachte Jan van Veen sogar ein eigenes Motorrad mit Wankelmotor auf den Markt. Dieses Projekt war jedoch nur von kurzer Dauer, da die Anlaufkosten zu hoch und der Absatzmarkt für diese Technologie zu klein war.
Der Nachfolger der "Eitank" und Kreidlers Wachstum
In den 1970er Jahren stellte Kreidler einen Nachfolger der „Eitank“ vor, mit einigen Verbesserungen wie einem größeren Tank. Neben der beliebten 50cc-Version produzierte Kreidler auch eine 80cc-Variante, die sich in Deutschland als Leichtkraftrad gut verkaufte. Auch in den Niederlanden wurde dieses Modell populär und ist bei echten Kreidler-Fans bis heute häufig zu sehen. Die Qualität der Mopeds, die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und die einfache Wartung machten dieses Modell zu einem dauerhaften Favoriten.
Der Niedergang von Kreidler in den 1980er Jahren
In den frühen 1980er Jahren gingen die Verkaufszahlen der Kreidler-Mopeds zurück, insbesondere in Deutschland, als sich die Gesetzgebung änderte. Zuvor durften 50cc- und 80cc-Modelle ohne Führerschein gefahren werden. Als jedoch ein Führerschein für 80cc-Modelle vorgeschrieben wurde, entschieden sich viele Fahrer für schwerere Motorräder. Dies führte 1983 zum Untergang von Kreidler. Die Marke, die stets für Qualität stand, verschwand vom Markt – für viele ein großer Verlust.
Warum Kreidler Mopeds Noch Immer Beliebt Sind
Obwohl Kreidler 1983 aufhörte zu existieren, bleibt die Marke eine Legende in der Mopedwelt. Die Kreidler Florett und der „Eitank“ sind zu Ikonen geworden, mit einer großen Fangemeinde, die bis heute Freude am Schrauben und Fahren dieser klassischen Mopeds hat. Die Kombination aus robuster Bauweise, einfacher Technik und exzellenter Leistung hat Kreidler einen festen Platz im Herzen von Mopedliebhabern weltweit gesichert.